Wenn Tanja Wilhelm über den Wohnbereich 4 im Caritas SeniorenHaus St. Augustin Püttlingen geht, wird sie stets freundlich gegrüßt. „Gibt es jetzt schon Kaffee?“, fragt ein Bewohner. Und eine ältere Dame verwickelt sie in ein kurzes Gespräch. Die 27-jährige Altenpflegerin nimmt sich die Zeit, bleibt stehen, geht auf die Bewohner ein und begleitet den Herrn zum Speisesaal, wo die Tische schon für den Nachmittagskaffee gedeckt sind.
Man merkt, dass Tanja Wilhelm mit Herzblut Altenpflegerin ist. Nach dreijähriger Ausbildung an der Altenpflegeschule maxQ. in Schwalbach hat sie im vergangenen Herbst sogar als Jahrgangsbeste abgeschlossen und arbeitet seit Oktober als Pflegefachkraft im Püttlinger SeniorenHaus.
Dabei ist die junge Frau aus Bous auf Umwegen zu dem Beruf gekommen. Nach dem Abitur hat sie zunächst ein Studium angefangen. Ursprünglich wollte sie nämlich Übersetzerin werden. „Es hat sich damals so ergeben, dass ich nebenher angefangen habe, in der Küche im SeniorenHaus in Bous zu jobben“, erzählt Tanja Wilhelm. „Und irgendwie bin ich dann in den Beruf reingewachsen. Ich habe die Bewohner lieb gewonnen und habe mich in das Soziale immer mehr eingefügt.“ Das Studium hat sie noch beendet, aber eigentlich war ihr schnell klar: „Ich will eine Ausbildung zur Altenpflegerin machen. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, den ganzen Tag im Büro zu arbeiten.“
Ihr Umfeld reagierte zunächst mit Unverständnis: Nach einem abgeschlossenen Studium nochmal ganz von vorne anzufangen, das konnte nicht Jeder direkt nachvollziehen. „Viele haben ein Bild vor Augen, dass wir Altenpfleger nur waschen und auf die Toilette helfen“, erklärt Tanja Wilhelm. „Dabei ist es ein viel weit umfassenderes Berufsfeld. Wir sind nicht nur Pfleger, sondern auch Sterbebegleiter oder Seelsorger und wir tragen wesentlich zum Alltag der Bewohner bei. Für Viele sind wir wie eine Ersatzfamilie. Man kriegt unheimlich viel von den Bewohnern zurück. Es ist ein tolles Gefühl, wenn sie sich freuen, einen zu sehen.“
Besonders der medizinische Aspekt des Berufs, wie Wundversorgung oder Injektionen, machen für Tanja Wilhelm einen der Reize aus. „Viele unterschätzen, was wir alles lernen, zum Beispiel im Bereich Anatomie.“ Wenn sie erst einmal fest im Beruf angekommen ist, will sie sich auch weiterbilden; sie interessiert sich für die Bereiche Palliativmedizin oder Ernährungsmanagement. „Eventuell könnte ich mir auch vorstellen, irgendwann mal selbst zu unterrichten“, sagt Tanja Wilhelm mit Blick in die Zukunft, um die sie sich keine Sorgen macht: „Das ist ein weiterer positiver Aspekt des Altenpflege-Berufs: Da es immer mehr ältere Menschen gibt, muss man definitiv nie um seinen Beruf bangen.“
Als Ausgleich zu langen Diensten oder Schichtarbeit treibt Tanja Wilhelm viel Sport, geht zwei bis dreimal in der Woche ins Fitness Studio oder spielt Badminton. „Ich verbringe gern viel Zeit an der frischen Luft.“
Die Auszeichnung „Ausbildungsbeste“ ehrt Tanja Wilhelm sehr. Es sei aber auch ein bisschen Glück dabei gewesen, sagt sie: „Gerade in der praktischen Prüfung mit den Bewohnern weiß man ja vorher nie, was passiert.“ Und sie hat einen guten Tipp für alle, die sich für das Berufsbild interessieren oder nach dem Patentrezept fragen, um einen Einser-Abschluss zu machen: „Sich nicht verrückt machen. Ein guter Umgang mit den Bewohnern ist wichtig, der Rest kommt von selbst. Und vor allem sollte man so pflegen, wie man gern hätte, dass die eigenen Angehörigen gepflegt werden.“
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